Ein sehr aufmerksamer Leser wunderte sich etwas darüber, dass die Frisuren meiner Wörter eher klassisch seien. Es gebe weder einen Irokesenschnitt, noch “wildfarbiges”. Mich nicht persönlich kennend, fragte er sich, ob ich da eher konservativ sei. Erschrocken fragte ich mich das auch für einen kurzen Moment. Doch rasch und glücklicherweise fand ich eine synästhetische Erklärung ganz unabhängig von meiner Geisteshaltung.
In den frühen 80ern, als ich den meisten Wörtern begegnete, lebten um mich herum folgende Frisuren (samt Trägern natürlich):
– Bart + spärliche Ponyfrisur
– Ponykurzhaarfrisur
– Kleinkindkurzhaarschnitt mit Pony
– Säuglingsfrisur
– Pädagoginnenfrisur (lässig lang mit Pony)
– Verwandte Dauerwellen, derer viele
– Igelfrisuren, diverse
– Nachbarkindfrisur (halblang mit Pony)
– Cousinenfrisur: hellblond mit Pony
– Playmobilfrisuren, diverse
– Puppenfrisuren: Locken, Pony, lange braune Haare mit Pony und schwarzes Kraushaar.
– Spiegelbild: Ponyfrisur, irgendwann Zöpfe (so wie Rot sie hat).
Es schrieb der aufmerksame Leser daraufhin: “Ach… so einfach ist das. Oder eher: Ach… so einfach war das!”
Nun weiß er zwar immer noch nicht, ob ich konservativ bin, aber die Frage, wo der eher klassische Haarschnitt, meist mit Pony, meiner Wortfreunde herstammt, sollte hiermit erklärt sein.
Doch was ist mit Wörtern, denen ich erst später begegnete? Vorratsdatenspeicherung hat zumindest keinen Pony.
Ergänzung: Eine Leserin mit einer starken Erinnerungsfähigkeit an Details war sich nach Lektüre des Beitrags sehr sicher, schon einmal etwas von einem Irokesenschnitt gelesen zu haben in meinen Aufzeichnungen. Und siehe da: Silvester hat diese ganz und gar nicht konventionelle Frisur. Dass mir das nicht gleich selbst auffiel liegt daran, dass ich nur vom Wort her die Farbe und Form sehe, aber nicht umgekehrt. Wenn mich jemand um ein blaues Wort bittet, muss ich passen. Wenn jemand aber fragt: „Welche Farbe hat mein Name?“ Kann ich sofort sagen: „Blau-weiß gescheckt mit leichten Einkerbungen, die eine liebegelbe Farbgebung haben“.
Silvester ist nun eine Ausnahme – eventuell könnte man einen Irokesenschnitt aber auch ganz allgemein als wunderkerzenartig bezeichnen, dann wäre die o. g. Erklärung trotzdem noch gültig, und das wäre doch schön, denn sie ist so einleuchtend und ich wäre dann nicht konservativ, was mich auch nicht stören würde und dieser Satz könnte ein endlich ein gutes Ende finden.
–
[…] aufmerksamer Leser schrieb und fragte, wie ich das Wort “Teeei” […]
LikeLike
[…] innere Raum ohne sie nicht ein wenig langweilig? Und in ihrem Schatten können die unauffälligen Ponyfrisuren-Gesellen im Hintergrund herrlich ihren dezenten Schabernack […]
LikeLike
[…] Originalname ist grün mit leicht blauen und schwarzen Tendenzen. Das J trägt die gleiche Frisur, die ich selbst mit 3 Jahren trug. Pony und halblang. Darunter schauen grünbraune Augenflecken […]
LikeLike
[…] 2. Ihre Dauerwelle. […]
LikeLike
[…] rotschwarzfreundlich und Fluppe ist rotweiß mit einem F, das – natürlich – einen Pony […]
LikeLike
[…] ist meine Vorstellung von Griechenland auf der Landkarte. Zudem hat der Name eine hellblonde Ponyfrisur und blaue Augen. Das ist nicht […]
LikeLike
[…] Wort, das Krawatte trägt. Denn, wie die Leserschaft vielleicht schon weiß, tragen viele Wörter Ponyfrisuren und Anoraks. Warum nicht auch Krawatte? Eventuell trägt “Innovation” Krawatte, vielleicht auch […]
LikeLike
[…] sieht Sommer nicht ganz so aus. Annähernd hat das Wort diese Silouhette – und eben die Frisur. Das Beispiel “Sommer” zeigt: Synästhesie verbindet Dinge, die auf den ersten Blick […]
LikeLike
[…] überreicht hat, ins Blogregal neben die Wortschatzschatullenpolitur und wende mich diesem Punk Silvester […]
LikeLike
[…] Ponyfrisuren, um genau zu sein, und das liegt wahrscheinlich daran, dass ich als Kind so viele Ponyfrisuren um mich herum sah und selbst eine trug. Eine Zeitreise kann somit helfen, die eigenen Bilder zu […]
LikeLike